Pack’ die Badehose ein

Badische Zeitung 04. Juni 2011

Terrassenbad, Naturschwimmbad und das höchstgelegene Freibad Deutschlands sind jetzt offen.

Ausgiebig abtauchen – das geht im Freibad den ganzen Sommer über. Ob man dabei im solargewärmten Wasser landet, im kühlen Bachwasser planscht oder ins höchstgelegene Schwimmbad Deutschlands hüpft– nass ist der Spaß immer.

TERRASSENBAD
Die Liegewiese im Schwimmbad in Lahr liegt auf Terrassen am Hang. Deshalb heißt es seit seinem Bau im Jahr 1954 Terrassenbad. Erwachsene lieben den Blick in den Schwarzwald und ins Rheintal. Kinder hüpfen vom Sprungturm oder sausen auf der 70-Meter-Rutsche ins solarbeheizte Wasser. Es gibt einen Beachvolleyballplatz, einen Wasserspielplatz und eine Wasserkanone. Essen und Trinken bietet die Cafeteria an.
»Öffnungszeiten: Mai bis September, 9 bis 20 Uhr. Preise: Kinder 2 Euro, Erwachsene
3,40 Euro,  07821/39977

WALDFREIBAD
Das höchstgelegene Freibad Deutschlands und liegt 971 Meter über dem Meeresspiegel und mitten im Wald: Das Waldfreibad zwischen Häusern und Höchenschwand. Das Schwimmbad in Todtnauberg liegt zwar noch mal 14 Meter höher, hat aber im Moment gar nicht geöffnet. Weil es im Sommer oben in den Schwarzwaldbergen oft kühl ist, wird das Wasser im Waldfreibad beheizt. Das kostet ziemlich viel Geld. Deshalb unterstützt es ein Verein. Das Waldfreibad wurde 1974 gebaut, es gibt ein Planschbecken mit Wasserpilz und Wippe, eine Rutsche, ein Beachvolleyballfeld, Tischtennisplatten und eine Spielwiese zum Fußball spielen. Am Kiosk gibt’s selbstgemachtes Eis, Currywurst, Pommes, Getränke, am Wochenende manchmal Kuchen.
»Öffnungszeiten: Mai bis September, 10 bis 19 Uhr bei schönem Wetter. Preise: Kinder 2 Euro, Erwachsene 3 Euro
 07672/606

NATURSCHWIMMBAD
Das Naturbad in Sulzburg hat keine Rutsche und kein Sprungbrett – dafür kann man mit Enten um die Wette schwimmen, im Frühsommer nach Kaulquappen tauchen und Wasserschnecken bewundern. Oder man schaut von der Liegewiese am Ufer dem Tanz von Libellen zu und wärmt sich in der Sonne auf. Das Wasser ist nämlich immer genau so warm oder kalt wie der Sulzbach, der durch das Becken fließt. Dadurch ist das Wasser natürlich frisch und braucht kein Chlor. Der Nichtschwimmerbereich ist mit Schnüren abgeteilt. Mutige wagen sich im flach abfallenen Ufer noch ein Stückchen weiter vor. Eltern schwimmen ihre Bahnen im 40 Meter Becken, während Kinder sich um den Tischfußball scharen. Hungrige und durstige Badegäste versorgen sich am Kiosk, wo Schleckemäuler eine besonders reiche Auswahl an Fruchtgummis und Lakritzen finden.
»Öffnungszeiten: Mai bis September, 9 bis 20 Uhr bei schönem Wetter. Preise: Kinder 1 Euro, Erwachsene 2 Euro,
 07634/6763

Häusern: Plan B heißt HTG

Badische Zeitung 11. Mai 2011

Nach St. Blasien kündigt nun auch Häusern den Vertrag mit dem Tourismusverbund St. Blasier Land.

Das idyllisch gelegene Waldfreibad auf fast 1000 Metern Höhe ist einer der Schätze der Gemeinde Häusern. Foto: Archivfoto: Sebastian Hautli

Das idyllisch gelegene Waldfreibad auf fast 1000 Metern Höhe ist einer der Schätze der Gemeinde Häusern. Foto: Archivfoto: Sebastian Hautli

HÄUSERN. Die Tourismus-Marketing-GmbH St. Blasier Land (TMG) steht vor dem Aus. Wie bereits St. Blasien in der vergangenen Woche, beschloss der Häuserner Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag, die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden zum 31. Dezember 2012, nach Möglichkeit früher, zu beenden. Anders als das St. Blasier Gremium machten die Häuserner Räte aber deutlich, wohin die Reise hingehen soll: Sollten Gespräche erfolgreich verlaufen, ist beabsichtigt, der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) beizutreten.

Bürgermeister Thomas Kaiser machte zwar zu Beginn der Sitzung deutlich, dass Häusern grundsätzlich an einer weiteren Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden der TMG, neben St. Blasien sind das Höchenschwand, Dachsberg, Ibach und Weilheim, interessiert sei. Die HTG sei aber ein professionell geführter Verband, und auch wenn Vorgespräche ergeben hätten, Häusern würde bei einem Anschluss kein Stimmrecht erhalten, könne man doch vom Marketing der Gesellschaft profitieren. Allerdings gebe es nicht nur über die Verwaltungsgemeinschaft andere Berührungspunkte mit den Gemeinden der Region, so dass man fragen müsse, ob eine weitere Zusammenarbeit im touristischen Bereich nicht wünschenswert sei.

„Wir hängen in der Luft“, machte dagegen Alfred Villinger mit Blick auf die Kündigung St. Blasiens deutlich, ohne die Stadt mache die Fortführung der TMG keinen Sinn. Auch Rainer Schwinkendorf betonte, dass als einzige Alternative zur TMG nur die Angliederung an die Hochschwarzwaldgemeinden in Frage komme, nach der Kündigung von St. Blasiens müsse man nun selbst die Kündigung aussprechen. Auch Thomas Schmid plädierte dafür, andere Alternativen zu prüfen.

Nachdrücklich sprachen sich auch Patrick Bühler und Michael Herr für eine Kündigung des Vertrages mit der TMG aus. „Es gibt keine Alternative zur Kündigung, die HTG ist der richtige Weg“, so Bühler und auch Herr unterstrich, lamentieren helfe nicht: „St. Blasien hat einen Plan B, den müssen wir auch erarbeiten und der heißt HTG.“ Für eine Kündigung sprach sich auch Sabine Gruhn aus und Roland Behringer stellte fest, dass eine Kündigung durch den Schritt St. Blasiens praktisch vorgeben sei: „Auch wenn ich das ein bisschen bedaure.“ Eindeutig fiel auch die Meinung der beiden größten Tourismusbetriebe vor Ort aus, denn auch die Mitglieder des Tourismusausschusses wurden vor einer Entscheidung in der Sitzung gehört. So meinte Florian Zumkeller, zur HTG gebe es keine Alternative, „das ist das Beste, was uns passieren kann“.

Zurückhaltend war Georg Lebtig, der nachdrücklich dafür plädierte, eine Entscheidung zu verschieben, zumal eine Kündigung des Vertrages zum Ende 2012 noch bis Ende Juni möglich sei. „Zu viele Fragen sind ungeklärt“, so Lebtig, der keinen Hehl daraus machte, dass ihm eine weitere Zusammenarbeit mit den bisherigen Gemeinden am liebsten sei. Zwar hoffe die Mehrheit des Rates, dass nach Absprache mit den anderen TMG-Mitgliedern ein Ausscheiden bereits Ende 2011 möglich sei, bliebe es jedoch bei Ende 2012, liefe man Gefahr, für ein Jahr ohne Unterkunftsverzeichnis dazustehen.

Der Bürgermeister verwies zwar noch darauf, dass am 23. Mai ein Gespräch der Bürgermeister im Kreis über die weitere Zusammenarbeit im Tourismus stattfinde, die Wechselstimmung im Gemeinderat konnte er damit aber nicht ändern: Gegen die Stimme Lebtigs beschloss der Gemeinderat, die Mitgliedschaft im St. Blasier Land aufzukündigen und machte auf Wunsch einiger Ratsmitglieder deutlich, der HTG beitreten zu wollen.

Förderverein will verstärkt um Unterstützer werben

Badische Zeitung 18. April 2011

Die Kosten fürs Waldfreibad steigen – die Einnahmen nicht, deshalb wird die Mitgliedersuche intensiviert / Saisonstart am 21. Mai.

HÖCHENSCHWAND/HÄUSERN (BZ). Die Freunde des Waldfreibades Häusern-Höchenschwand wünschen sich mehr Unterstützung von den Mitgliedern – und von den Nachbargemeinden, die sich bisher nicht an der Finanzierung des Bades beteiligen. Fördervereinsvorsitzender Rainer Schwinkendorf blickte in der Hauptversammlung zurück auf eine gute Saison mit 21 500 Besuchern. Im vergangenen Jahr konnte im Bad vieles verbessert werden, unter anderem durch die Einrichtung eines Sanitätsraums mit Defibrillator oder mit der Verschönerung der sanitären Anlagen.

Die Mitgliederzahl ist wieder leicht gestiegen und der Vorsitzende hofft, dass sich dieser Trend fortsetzt. „Es wäre wünschenswert, dass sich mehr Besucher in die Mitgliederlisten eintragen und damit den Erhalt des Waldfreibades aktiv unterstützen“, sagte Schwinkendorf. Enttäuschend findet er, dass nur wenige Mitglieder aus St. Blasien kommen, obwohl so viele Domstädter das Bad nutzen.

Unterstützung ist künftig wichtiger denn je, um das Waldfreibad erhalten zu können. Schwinkendorf rechnet mit satten Mehrkosten durch gestiegene Energie- und Wasserpreise. Außerdem fallen wie jedes Jahr Reparatur- und Wartungskosten an, unter anderem soll das Beachvolleyballfeld neuen Sand bekommen und die Sicherheitsausstattung im Technikkeller verbessert werden. Der Förderverein hofft deshalb, neben Höchenschwand und Häusern weitere umliegende Gemeinden, speziell St. Blasien und Weilheim, ins Boot holen zu können. Viele St. Blasier und Bürger aus den Weilheimer Ortsteilen kämen zum Schwimmen ins Waldfreibad.

Die Eintrittspreise bleiben stabil. Rainer Schwinkendorf appellierte an die Gastgeber in der Region, für die Saisonkarte zu werben. Die neue Saison beginnt offiziell am 21. Mai, tags zuvor sind die Fördervereinsmitglieder traditionell zum Anschwimmen eingeladen. Der Kartenvorverkauf beginnt am 7. Mai am Schmidt’s Markt in Häusern, am Bauernmarkt in Frohnschwand und erstmals am Kaufhaus Schmidt in Höchenschwand. Bis zur Saisoneröffnung gibt es dann Karten bei der Sparkasse St. Blasien und den Kurverwaltungen in Häusern und Höchenschwand.

Am 14. Mai findet ein großer Arbeitseinsatz statt, zu dem „alle eingeladen sind, denen das Waldfreibad am Herzen liegt“, wie es Schwinkendorf formulierte. Für die Reinigung der Umzieh- und Sanitärräume sucht der Verein Arbeitskräfte und er wünscht sich, die Zusammenarbeit mit der St. Blasier DRLG-Ortsgruppe wie bisher beizubehalten. Ferienjobber sollen den Bademeister unterstützen. Dieses Angebot erfreut sich Schwinkendorf zufolge immer größerer Beliebtheit. Außerdem kämen Haupt- und Realschüler auf den Verein zu, die ihre im Lehrplan vorgeschriebenen Sozialstunden im Bad absolvieren wollten. „Auch kleinere, junge Straftäter werden vom Amtsgericht und von der Arbeiterwohlfahrt zu uns geschickt, um die aufgebrummten Sozialstunden bei uns abzuarbeiten.“ Dies alles helfe, den Badebetrieb so kostengünstig wie möglich zu gestalten.

Die Wahlen brachten keine Veränderungen. Vereinschef bleibt Rainer Schwinkendorf, seine Stellevertreter Hans-Jörg Bethge und Reinhold Maier. Fritz Kellner ist auch weiterhin für die Finanzen zuständig, Martina Zeissler-Fromm bleibt Schriftführerin. Zum Vorstand gehören außerdem die Beisitzer Wilfried Weisheit, Boris Damjanov, Christian Kallis und Betina Keller. Michael Herr und Georg Villinger werden als Vertreter der Gemeinden den Vorstand ergänzen.

Rainer Schwinkendorf dankte allen Helfern, die den Schwimmbadbetrieb möglich machen, durch Spenden oder tatkräftiges Anpacken. Ein großes Lob sprach der Vorsitzende Schwimmmeister Olaf Döhring aus, der keine Überstunden scheut und auch durch sein technisches Geschick eine Bereicherung ist.

In einem Monat kann wieder geplanscht werden. Foto: Hautli

In einem Monat kann wieder geplanscht werden. Foto: Hautli

Mitgliederanschreiben Februar 2011

Mitgliederanschreiben vom Februar 2011

Die Vorstandschaft schaut sorgevoll in die Zukunft und braucht die Unterstützung aktiver Mitglieder.

Sehr geehrte Vereinsmitglieder,

die Badesaison ist nun schon ein bisschen her und in dieser Jahreszeit, bei Kälte und Schnee, denken sicher die wenigsten der treuen Besucher an die sonnigen Stunden in unserem Bad. Für die Vorstandschaft ist das ganze Jahr Saison und so sind wir nach unserem Rückblick bereits wieder in der Planung der kommenden Saison.

Der Rückblick erstreckt sich auch auf sechs Jahre Freunde des Waldfreibads e. V. und den Dingen die man bisher bewegen konnte. Wer von uns hätte vor sechs Jahren gedacht, dass wir gemeinsam unser Schwimmbad erhalten können und den Bewohnern und Besucher der Region eine attraktive Freizeitgestaltung bieten können. Heute sind wir mehr denn je davon überzeugt, dass es damals der richtige Schritt war und dass sich all die Aufwände gelohnt haben.

Bei unserem Rückblick kommen uns jedoch auch sorgenvolle Gedanken in den Sinn, ist doch nach der anfänglichen Euphorie eine spürbare Abnahme des Interesses und der Mitwirkung zu spüren. Während in der Anfangszeit viel Unterstützung erlebt wurde, nimmt die Zahl der aktiven Helfer stetig ab und es wird für die Vorstandschaft immer schwieriger die Aufgaben aus eigener Kraft zu bewältigen. Sinkendes Engagement der breiten Masse der Mitglieder führte in den letzten beiden Jahren zur vermehrten Vergabe von Dienstleistungen und Reparaturen an externe Dienstleister und Handwerksbetriebe und somit zu einer zusätzlichen Kostenbelastung. Falls dieser Trend anhält sehen wir noch sorgenvoller in die Zukunft, da die Weiterführung des Bades unter dieser Konstellation gefährdet ist.

Unser Schwimmbad ist keine Selbstverständlichkeit! Wir müssen um den dauerhaften Fortbestand des Vereins und unseres Waldfreibades kämpfen, dies insbesondere auch in Hinblick auf die weitere Finanzierung durch die Gemeinden Häusern und Höchenschwand.

Aufgrund der ernsten Lage und unserer Bedenken haben wir uns von der Vorstandschaft entschlossen, Sie als Vereinsmitglied anzuschreiben und um aktive Mitwirkung zu bitten. Die anstehenden Aufgaben im Schwimmbad sind vielfältig und wir brauchen jeden Helfer, der mit Leidenschaft und Geschick an der Erhaltung teilnimmt. Wir sind sicher, dass viele unserer Mitglieder, die durch die Mitgliedschaft ihr Interesse am Erhalt des Bades bekundet haben, auch gerne aktiv wirken möchten. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Ihnen die Möglichkeiten zu geben, sich entsprechend Ihren Fähigkeiten und Interessen einzubringen und möchten so das Vereinsleben auch aktiver und spürbarer gestalten.

Um unsere Anliegen zielgerichtet abringen zu können, brauchen wir Ihre Bereitschaft und die Information, wo Sie sich gerne einbringen möchten. Die Themen im und um das Bad sind vielfältig und so ist jedes Talent gefragt. Wir bitten Sie hiermit, sich fünf Minuten Zeit zu nehmen, den beiliegenden Informationsbogen [Anmerkung: Aktion abgeschlossen]
auszufüllen und an einem angegebenen Orte abzugeben. Mit diesen Informationen sind wir in der Lage Sie als Mitglied gezielt auf Themen anzusprechen, die Ihren Neigungen entsprechen und Ihnen die Möglichkeit geben sich zu beteiligen. Selbstverständlich werden diese Informationen vertraulich behandelt und sind auch keine bindende Verpflichtung jedes unserer Anliegen annehmen zu müssen.
Wir danken Ihnen bereits jetzt für die Zeit, die sie sich für das wichtige Vereinsanliegen genommen haben und wünschen Ihnen einen guten Start in das neue Jahr.

Freibad ab jetzt mit Defibrillator

Badische Zeitung 21. Februar 2011

Gönner machten es möglich.

HÄUSERN / HÖCHENSCHWAND (BZ). Der Winter ist noch voll im Gange, was die Freunde des Waldfreibades Häusern/Höchenschwand aber nicht davon abhält, die Ausstattung des Waldfreibades weiter zu verbessern. In der vergangenen Woche wurde der neue Defibrillator geliefert und montiert. Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie das Kammerflimmern beenden kann. Anfang Juni werde es eine Einweisung in die Benutzung des medizinischen Notfallgerätes für Mitarbeiter und Badegäste geben, erklärt Vereinsvorsitzender Rainer Schwinkendorf. Neben der im letzten Jahr neu installierten Multifunktionskabine und dem neuen Sanitätsraum sei dies, so Schwinkendorf, ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Sicherheit im Waldfreibad.

Finanziert wurde der Defibrillator von 16 Sponsoren aus Höchenschwand und sechs Sponsoren aus St. Blasien. Ihre Namen sind auf einer Lebensrettungstafel zu lesen, die neben dem Haupteingang des Freibads aufgestellt wurde.

Gut zu wissen, dass im medizinischen Notfall im Waldfreibad ein Defibrillator zur Hand ist. Foto: privat

Gut zu wissen, dass im medizinischen Notfall im Waldfreibad ein Defibrillator zur Hand ist. Foto: privat

Weniger Barrieren als zuvor

Badische Zeitung 03. September 2010

Umbau im Waldfreibad.

HÄUSERN/HÖCHENSCHWAND. Der Vorsitzende des Waldfreibad-Fördervereins Rainer Schwinkendorf hat am Mittwoch gemeinsam mit Dr. Ludwig Gruhn und Kassier Fritz Keller die Tourismus-Verantwortlichen aus Häusern und Höchenschwand ins Waldfreibad eingeladen, um über Neuerungen zu informieren.

Schwinkendorf zeigte beim Gang durchs Bad die Umbauten im Sanitäts-und Eingangsbereich. Ziel dieser Arbeiten war es, das Schwimmbad auch Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen. „Völlige Barrierefreiheit zu erreichen ist zu kostenintensiv, aber wir haben einige Änderungen vorgenommen, um Rollstuhlfahrern und Gehbehinderten den Besuch unseres Schwimmbads zu ermöglichen oder zu erleichtern“, so Schwinkendorf.

Vor dem Eingang ist ein gekennzeichneter Behindertenparkplatz entstanden. Die Durchgänge zu den Umkleidekabinen sind breit genug, so dass ein Rollstuhlfahrer ohne Hindernisse in das Schwimmbadgebäude gelangen kann. Im Außenbereich habe man das Bodenniveau vor der Eingangstür angehoben, damit für Gehbehinderte keine Gefahr durch mögliche Stolperfallen besteht.

Sowohl in den Toiletten als auch in den Duschen wurden Haltegriffe angebracht „und wir haben schon positive Rückmeldungen auch von älteren Menschen erhalten“, betonte Rainer Schwinkendorf.

Es gehe dem Förderverein vor allen Dingen um das Sicherheitsgefühl der Badegäste. So ist im Ruhebereich des Waldfreibades ein seperater Sanitätsraum entstanden, in dem medizinische Grundversorgung gewährleistet und die Privatsphäre gewahrt wird. Demnächst wird ein Defibrillator angeschafft.

Besonders stolz ist der Förderverein auf die neue Multifunktionskabine. Das ist eine großzügige Umkleidekabine mit Stühlen und Bänken, „in der Menschen, die auf die Hilfe ihrer Partner angewiesen sind, sich in Ruhe umziehen können, ohne dass beispielsweise andere Frauen sich durch die Anwesenheit eines Mannes in der Damenkabine gestört fühlen“.

Kassier Fritz Kellner erklärte, dass der Förderverein 10 000 Euro investiert habe. „Viele Arbeiten übernahmen Mitglieder des Fördervereins aber ehrenamtlich.“ Die Freunde des Waldfreibades hoffen, dass durch die Umbauarbeiten auch Gäste in das Waldfreibad kommen, denen der Besuch vorher nicht möglich war.

Man sei sich darüber im Klaren, dass durch die Hanglage der Zugang zum Becken für Menschen mit Behinderung immer noch nicht einfach sei, aber, so schloss Schwinkendorf, „wir setzen auch auf die Mithilfe der übrigen Badegäste. Alle reagieren doch, wenn ein Mensch Hilfe braucht.“

„Viele schätzen die tolle Lage“

Badische Zeitung 23. August 2010

BZ-INTERVIEW mit Schwimmmeister Olaf Döhring.

HÄUSERN/HÖCHENSCHWAND. 26 Grad warm waren gestern sowohl das Wasser als auch die Luft im Waldfreibad Häusern-Höchenschwand. Olaf Döhring hofft auf weitere schöne Spätsommertage, die Gäste ins Freibad spülen. Über Besucherzahlen, Boxershorts und Beachvolleyball sprach BZ-Redakteurin Kathrin Blum mit dem Fachangestellten für Bäderbetriebe.

BZ: Noch ist die Freibadsaison nicht zu Ende. Können Sie trotzdem eine erste Bilanz ziehen?

Olaf Döhring: Wir haben durchschnittlich 20 000 Besucher pro Saison. Ich denke, dass wir dieses Jahr leicht darüber liegen. Trotzdem war der Sommer bisher eher wechselhaft. Bedauerlicherweise war das Planschbecken eineinhalb Wochen lang nicht in Betrieb, weil eine Umwälzpumpe defekt war und wir lange auf ein Ersatzteil warten mussten. Diese Reparatur fiel ausgerechnet in die wärmste Zeit des Sommers. Insgesamt war der Juli stark, am zweiten Samstag dieses Monats haben wir 1008 Badegäste gezählt. Ein richtig sonniges und warmes Wochenende bringt zahlenmäßig sehr viel.

BZ: Dann war dieses Wochenende auch rentabel, oder?

Döhring: Naja, am Samstag hatten wir nur knapp 300 Besucher. Wenn es nach einer Kälteperiode wieder warm wird, ist der erste warme Tag immer schwach.

BZ: Warum?

Döhring: Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Schwimmbad auf 1000 Metern Höhe liegt. Bis sich der Boden wieder so aufgewärmt hat, dass es schön ist, auf der Wiese zu liegen, dauert es einfach. Insgesamt ist es bei uns nachts auch in den Sommermonaten vier bis fünf Grad kälter als im Tal.

BZ: Gibt es denn auch in den Kälteperioden Hartgesottene, die kommen?

Döhring: Aber sicher. Auch wenn die Temperaturen einstellig sind, schwimmen täglich immerhin 30 bis 50 Gäste. Wenn es richtig kalt draußen ist, haben wir den Vorteil, ein beheiztes Bad zu sein. Dann kommen sogar Gäste aus dem Rheintal. Dort sind manche Freibäder nämlich nicht beheizt und das Wasser kühlt auf 18 bis 20 Grad ab. Wir haben einen direkten Zugang zum Becken von der Wärmehalle aus – und garantieren in unserem Bad eine Wassertemperatur von mindestens 22 Grad.

BZ: Was den Schwimmbadbetrieb aber sehr teuer macht.

Döhring: Das schon. Aber auf dieser Höhe muss das Wasser einfach beheizt werden, sonst wäre es zu kalt. Wir decken das Becken jede Nacht mit Planen ab, damit das Wasser nicht zu viel Wärme verliert.

BZ: In Zeiten klammer Kassen stehen Schwimmbäder ja immer wieder zur Disposition.

Döhring: Ja, und deshalb wäre es sehr wünschenswert, dass das Waldfreibad als Raumschaftsbad akzeptiert und unterstützt wird. Nur die Gemeinden Häusern und Höchenschwand finanzieren das Bad mit, obwohl wir genauso viele Gäste, wenn nicht noch mehr, aus St. Blasien, Bernau und anderen umliegenden Gemeinden haben. Zum Glück gibt es den Förderverein, ohne den es das Bad nicht mehr gäbe. Er macht neue Einrichtungen wie das Beachvolleyballfeld und Anschaffungen wie einen Aufsitzrasenmäher möglich.

BZ: Der Förderverein hat ja mittlerweile mehr als 300 Mitglieder. Wie viele Badegäste sind denn tatsächlich Einheimische, wie viele Ferien- oder Kurgäste?

Döhring: Da die Sommerferien in vielen Bundesländern schon vorbei sind, kommen im August überwiegend Menschen aus der Region ins Bad. Im Juli allerdings sind fast die Hälfte der Schwimmer Touristen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich mitkriege, dass auch Gäste aus dem Rheintal oder der Schweiz regelmäßig zu uns kommen.

BZ: Warum? Was hat das Waldfreibad anderen umliegenden Schwimmbädern voraus?

Döhring: Unsere Wasserqualität ist hervorragend, viele schätzen die idyllische Lage und die Ruhe. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch mal die Jugendlichen loben, die sich hier in vielerlei Hinsicht wirklich vorbildlich verhalten.

BZ: Apropos Jugendliche – in einigen Freibädern wird über ein Boxershort-Verbot nachgedacht, weil mit den weiten Badehosen, wie sie überwiegend Jugendliche tragen, angeblich zu viel Wasser aus dem Becken getragen wird.

Döhring: Das halte ich, ehrlich gesagt, für übertrieben. Klar, wenn Jugendliche nach dem Beachvolleyballspielen abtauchen, gelangt Sand ins Becken. Aber dramatisch ist das nicht. Wir sind ein Schwimmbad. Die Menschen kommen hierher, um Spaß zu haben. Regeln müssen eingehalten werden, wenn sie der Sicherheit und der Hygiene dienen. Wir haben eine Haus- und Badeordnung, deren Einhaltung helfen soll, die Interessen der einzelnen Gäste unter einen Hut zu bekommen. Wir wollen aber niemanden mit unzweckmäßigen Verboten vergraulen.

Seit elf Jahren ist Olaf Döhring im Waldfreibad dafür verantwortlich, dass sich die Badegäste wohlfühlen. Foto: Kathrin Blum

Seit elf Jahren ist Olaf Döhring im Waldfreibad dafür verantwortlich, dass sich die Badegäste wohlfühlen. Foto: Kathrin Blum

Schüle lobt die Bad-Macher

Badische Zeitung vom 27. Juli 2010

Über die Erfolgsgeschichte des Waldfreibads informierte sich der Abgeordnete an Ort und Stelle.

HÖCHENSCHWAND. Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbandes besuchte MdL Klaus Schüle das Waldfreibad Häusern/Höchenschwand. Rückblickend habe es sich für beide Gemeinden als Glücksfall erwiesen, dass sich Bürgerinnen und Bürger aus Häusern und Höchenschwand für den Erhalt des Bades eingesetzt, den Förderverein Waldfreibad gegründet und das Bad für einen symbolischen Euro gekauft hatten, sagten die Bürgermeister Stefan Dorfmeister, Höchenschwand, und Thomas Kaiser, Häusern, in ihren Begrüßungsansprachen.

Dorfmeister und Kaiser erinnerten auch daran, dass der Betrieb des schön gelegenen Waldfreibades für beide Gemeinden viele Jahre lang mit hohen Verlusten verbunden gewesen sei. „Auch eine Schließung des Bades wurde diskutiert“, bekannte Stefan Dorfmeister. Der Durchbruch in den Verhandlungen mit den Gemeinden sei erreicht worden, als beide Bürgermeister einen jährlichen Zuschuss von je 50 000 Euro zugesichert hatten, berichtete der Vorsitzende des Fördervereines, Rainer Schwinkendorf, in seinem Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre. Flexible Öffnungszeiten orientiert an den Witterungsbedingungen und der gute Absatz von Saison- und Familienkarten im Vorverkauf hätten ein zusätzliches finanzielles Polster gebildet, so der Vorsitzende weiter.

Rainer Schwinkendorf lobte die vielfältige ehrenamtliche Unterstützung durch Bürgerinnen und Bürger und durch die örtlichen Gewerbetreibenden, die ebenfalls ihren Beitrag zum Erfolg des Fördervereins geleistet hatten. „Wir kommen zwar mit 25 000 Besucher nicht an die Zahlen großer Freibäder im Landkreis heran, aber sie genügen, um das Bad kostengünstig betreiben und jedes Jahr marode Stellen des Bades sanieren zu können“, erklärte Rainer Schwinkendorf.

Bei einem Rundgang konnte sich Klaus Schüle von dem sehr guten Zustand des Freibads überzeugen. Es zeige sich immer mehr, dass viele Leistungen im gemeinnützigen, aber auch kirchlichen Bereich nur noch über das Ehrenamt erbracht werden könnten, so Schüle. Die erfolgreiche Arbeit des Fördervereins Waldfreibad Höchenschwand/Häusern sei hierfür ein positives Beispiel.

Vorsitzender des Fördervereins „Freunde des Waldfreibades ist Rainer Schwinkendorf, Elektromeister aus Häusern. Der Verein hat zurzeit 255 Mitglieder. Informationen über Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden sich auf der Hompage unter http://www.waldfreibad.com

MdL Klaus Schüle (Dritter von links) informierte sich im Waldfreibad Häusern/Höchenschwand über die Arbeit des betreibenden Fördervereins. Im Bild sind die Mitglieder des Fördervereins, Anita Tröndle vom CDU-Gemeindeverband sowie Thomas Kaiser, Stefan Dorfmeister und einige Gemeinderäte zu sehen. Foto: Stefan Pichler

MdL Klaus Schüle (Dritter von links) informierte sich im Waldfreibad Häusern/Höchenschwand über die Arbeit des betreibenden Fördervereins. Im Bild sind die Mitglieder des Fördervereins, Anita Tröndle vom CDU-Gemeindeverband sowie Thomas Kaiser, Stefan Dorfmeister und einige Gemeinderäte zu sehen. Foto: Stefan Pichler

Gute Nachricht für Familien

Badische Zeitung vom 22. Juli 2010

Pumpen im Freibad repariert.

HÄUSERN/HÖCHENSCHWAND (BZ). Wegen eines Schadens an zwei Pumpen im Waldfreibad konnte das Planschbecken zwei Wochen lang nicht genutzt werden. Dank des Einsatzes von Schwimmmeister Olaf Döhring, Georg Settele, Hans-Jörg Bethge und den Firmen Elektro-Kaiser und Ritz konnten die Motoren rasch ausgebaut und getrocknet werden. Einzig die Lieferung neuer Dichtungen verhinderte eine schnellere Inbetriebnahme, teilte Vorsitzender Rainer Schwinkendorf mit. Seit Dienstag kann das Becken wieder genutzt werden.

Seit die Pumpen repariert sind, können sich die Kids wieder im Planschbecken vergnügen. Foto: Kathrin Blum

Seit die Pumpen repariert sind, können sich die Kids wieder im Planschbecken vergnügen. Foto: Kathrin Blum

Nachtschwimmen im Häuserner Waldfreibad

Badische Zeitung 1. Juli 2010

HÄUSERN/HÖCHENSCHWAND (BZ). Am kommenden Samstag, 3. Juli, findet im Waldfreibad zwischen Häusern und Höchenschwand das mittlerweile schon traditionelle Nachtschwimmen statt. Bis Mitternacht haben die Badegäste die Möglichkeit, die hoffentlich laue Sommernacht im angenehm warmen Wasser zu genießen, kündigen die Freunde des Waldfreibads an. Die beleuchtete Außenanlage lädt auch zu anderen Aktivitäten ein. Von etwa 18 Uhr an wird der Abend musikalisch von der Kapelle Stepi begleitet. Mit der Übertragung der Viertelfinalspiele Deutschland-Argentinien und Paraguay-Japan auf Großleinwand wird auch den Fußballfans etwas geboten.