Campingplatz beim Bad?

Südkurier vom 04. März 2004

Häusern/Höchenschwand (pdh) Nächste Runde ist eine Sitzung des Zweckverbandes am 17. März in Höchenschwand, mit einem öffentlichen und einem nichtöffentlichen Teil.

Sicher ist, dass das Bad im Sommer 2004 in bisheriger Form zur Verfügung steht, aber auch mit der Tatsache, dass zum Betrieb aus den Gemeindehaushalten erhebliche Mittel fließen müssen. In den bisherigen Jahren waren dies rund 170000 Euro, zu 40 Prozent von der Gemeinde Häusern, zu 60 Prozent von der Gemeinde Höchenschwand getragen. Die bisher in zwei Bürgerversammlungen geführte Diskussion, ob das Bad in bisheriger Form erhalten oder zu einem Naturbad umgestaltet werden soll, ging wohl zugunsten des bestehenden Bades aus, eine Entscheidung wurde jedoch noch nicht getroffen.

Das Bad war auch Gegenstand eines Gespräches, das die beiden Bürgermeister, Stefan Dorfmeister, Höchenschwand, und Thomas Kaiser, Häusern, kürzlich im Rahmen einer SPD-Veranstaltung mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Gustav Adolf Haas führten.

Beide Bürgermeister sprachen sich uneingeschränkt für den Erhalt des Bades, in welcher Form auch immer, aus. Allerdings müsse ein Weg gefunden werden, die Kosten für die Gemeinden bis zum Jahre 2005 zu halbieren.

Egal ob Erhalt des bisherigen Bades oder Umgestaltung zum Naturbad, es muss investiert werden. Hierzu hatte bekanntlich Wirtschaftsminister Döring bei einem Besuch in Höchenschwand im vorigen Jahr seine Unterstützung zugesagt. Aus dem Ministerium liegt auch die Zusage vor, dass das Minister-Wort auch im Jahre 2004 Gültigkeit habe.

Der Landtagsabgeordnete Gustav Adolf Haas machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass sich der Zuschuss nur auf eine Neukonzeption, nicht auf Reparaturen am bestehenden Bad beziehen könne. Es müsse deshalb schnellstens ein Konzept erarbeitet werden, wie das Bad für die Zukunft attraktiver gestaltet werden könne.

Dieses Konzept müsse in Stuttgart vorgelegt werden und Gustav Adolf Haas erklärte sich bereit, die beiden Bürgermeister bei der Vorsprache im Ministerium zu begleiten. Auch den zuständigen CDU-Abgeordneten sollte man dazu bitten, so Haas.

Im Gespräch ist weiterhin die Anlage eines Campingplatzes zum Freibad, wie er schon in früheren Plänen vorgesehen war. In diesem Zusammenhang wird auch nach einem Unternehmer gesucht, der dann Bad und Campingplatz in Eigenregie betreiben würde, Gespräche in dieser Richtung laufen.

Das Wasser steht bis zum Hals

Südkurier vom 19. Januar 2004

Häusern/Höchenschwand (pdh) Das beheizte Waldfreibad der Gemeinden Häusern und Höchenschwand wurde im Jahre 1974 in einer Hochphase des Fremdenverkehrs und der Gemeindefinanzen gebaut. Vieles sei, nach heutiger Sicht, überdimensioniert entstanden, so war in der Bürgerversammlung (wir haben ausführlich berichtet) zu hören.

So ist die Wasserfläche sehr groß gehalten und auch das Betriebsgebäude. Das verursache hohe Kosten. Die Bürgermeister der Gemeinden, Stefan Dorfmeister und Thomas Kaiser, gingen auf die finanzielle Situation ein. Thomas Kaiser erinnerte an Zeiten, da Häusern alleine vom Schluchseewerk jedes Jahr über eine halbe Million Mark an Gewerbesteuer eingenommen habe. Heute beläuft sich die gesamte Gewerbesteuereinnahme auf 100000 Euro. Verluste aus dem Kurbetrieb in Höhe von 700000 Mark werden vorher geschoben. Die Schulden der Gemeinde würden steigen, ebenso wie die Belastungen, die immer stärker auf die Gemeinden abgewälzt würden. Stefan Dorfmeister aus Höchenschwand erinnerte an die einmal fast eine halbe Million Übernachtungen, die Höchenschwand verbuchen konnte. Heute sei man froh, wenn man die Zahl bei 200000 halten könnte. „Wir müssen von den laufenden Kosten des Bades runter kommen“, so Stefan Dorfmeister, das Jahr 2004 sei noch einmal zu „durchschippern“, 2005 müsse etwas Grundlegendes gehen.

Vom Planungsbüro Bausenhardt und Manzke aus Freiburg war Ingenieur Bausenhardt in der Versammlung. Das Büro hatte bereits 1992 ein Gutachten zur Kostensituation des Bades erstellt, einiges wurde zur Kostenverringerung wurde auch verwirklicht. So konnte der Energiebedarf durch neue Technik und Solar-Einsatz verringert werden, eine weitere Senkung sei jedoch kaum möglich. Einsparungen sah Ingenieur Bausenhardt in einer Umnutzung des zu großen Betriebsgebäudes, das mit 2000 Quadratmetern Nutzfläche zu groß ausgelegt sei. Auch die Wasserfläche könnte im Rahmen einer Beckensanierung verringert werden. Der Planer plädierte aber dafür, die 50-Meter-Bahnen beizubehalten, der Trend gehe allgemein wieder zum sportlichen Bad.

Saniert werden müsse alsbald das Leitungssystem und die Filteranlagen. Die Kosten habe er mit 513000 Euro berechnet. Im Übrigen sei das Bad in einem sehr guten Zustand und hebe sich in vielen Dingen von anderen Bädern ab.

Ingenieur Hardy Gutmann aus Höchenschwand legte seine Idee Naturerlebnisbad vor. Er konnte mehrere Bäder vorstellen, die unter Leitung des Büros umgebaut wurden. Er stellte auch Naturbäder in großen Höhenlagen vor, die gut funktionierten. Dabei würde die Wasserfläche sogar noch vergrößert, das Bad könnte durch Sprungfelsen, Kletterwand, Wasserrutsche und mehr attraktiver werden. Keinesfalls dürften die bestehenden Gebäude abgerissen werden, sie müssten neu genutzt werden. Auch die vorhandene Solaranlage sei weiter zu verwenden. Gutmann lud ein, mit ihm verschiedene Naturbäder, auch in vergleichbarer Höhenlage, zu besichtigen. Er stellte die vielen Vorteile eines Naturbades, auch in finanzieller Hinsicht, vor. Die Kosten für einen Umbau zum Naturbad nannte Hardy Gutmann mit 730000 Euro, bei geringeren Folgekosten.

Auch eine konventionelle Sanierung hatte er berechnet und kam auf rund 500000 Euro, sah jedoch noch weitere 1,5 Millionen Kosten in den kommenden fünf bis 15 Jahren.

Das Waldbad soll bleiben

bvSüdkurier vom 17. Januar 2004

Rege diskutiert wurde bei der gemeinsamen Bürgerversammlung Häusern und Höchenschwand, als es um das gemeinsame Freibad ging.

Häusern-Höchenschwand (pdh) Rund 250 Frauen und Männer aus beiden Gemeinden waren am Mittwochabend ins Häuserner Kur- und Sporthaus gekommen, um über die Zukunft des Bades zu hören und zu diskutieren. Gegen Ende der Versammlung ließ Häuserns Bürgermeister Thomas Kaiser abstimmen. Dabei gab es eine deutliche Mehrheit für den Erhalt des bestehenden Bades, weniger waren für einen Umbau in ein Naturerlebnisbad.

Auf die Frage, wer, bereit sei, auf die Dauer von zehn Jahren in einen Förderverein jährlich einen Beitrag von beispielsweise 100 Euro einzuzahlen, streckte zwar nicht der ganze Saal die Hände, aber es waren viele.

Wie ein roter Faden zog jedoch die Frage durch die vierstündige Versammlung, wie das Bad in Zukunft zu finanzieren sei. Die beiden Bürgermeister, Stefan Dorfmeister, aus Höchenschwand und Thomas Kaiser Häusern sagten klar, dass der Jahresverlust des Bades mit rund 170000 Euro von den Gemeinden nicht mehr verkraftet werden kann. Im Jahre 2004 wird das Bad noch einmal nach altem Muster betrieben, in diesem Jahr müsse aber auch eine Entscheidung für die Zukunft fallen.

Bei den Möglichkeiten für die Fortsetzung des Badebetriebes steht eine Privatisierung an oberster Stelle. Es sollen Verhandlungen mit Investoren geführt werden, die das Bad samt Gastronomie übernehmen und auch den alten Plan, einen Campingplatz anzugliedern, verwirklichen.

Zu einer möglichen künftigen Abdeckung des Jahresverlustes hatten die Gemeindeverwaltungen verschiedene Rechenbeispiele vorgelegt. Bisher lag der Verlust durchschnittlich bei 170000 Euro, er wurde zu 40 Prozent von Häusern, zu 60 Prozent von Höchenschwand getragen. Sollte das derzeitige Bad die notwendige technische Sanierung erfahren, stiege der Verlust auf 190000 Euro.

Um einen Ausgleich zu schaffen, wird in beiden Gemeinden eine Erhöhung der Kurtaxe, des Bettengeldes und der Grundsteuer vorgeschlagen. Bei einem Umbau des Bades zum Naturerlebnisbad, mit Erhalt der bestehenden Gebäude, läge der Verlust weiter bei 156000 Euro, die notwendige Gebühren- und Steuererhöhung fiele etwas niederer aus, noch niederer bei einem Naturbad ohne die bestehenden Gebäude, wo der Jahresverlust auf 99000 Euro geschätzt wurde. Allerdings konnte sich niemand vorstellen, die bestehenden Betriebsgebäude einfach abzureißen.

Die Idee, einen Campingplatz beim Freibad Häusern-Höchenschwand zu bauen, wurde bereits vor rund 30 Jahren diskutiert. Gelände gibt es ausreichend. Gesucht wird ein Investor, der den Campingplatz baut und möglichst auch das Bad übernimmt.

Die Investitionen für einen Campingplatz schätzte der Höchenschwander Bürgermeister Stefan Dorfmeister auf etwa 500000 Euro. Nach ersten Behördengesprächen könnte es von Seiten des Landschaftsschutzes Grünes Licht für einen Campingplatz geben.

Immer wieder wurde in der regen Diskussion nach möglichen Zuschüssen gefragt. Ob das Wort von Wirtschaftsminister Döring auch im neuen Jahr noch gelte ? Wie hoch könnte ein Zuschuss ausfallen ? Wenn der Verlust heute bei 170000 Euro liege und nach dem Umbau zum Naturbad bei 156000 Euro, sei der Unterschied nicht sehr groß, so die Meinung eines Diskussionsredners.

Das sahen auch die Bürgermeister so: also Umbau nur bei deutlicher Kostensenkung.

Das Bad nicht nur zu verwalten, sondern kundenorientiert zu betreiben, war die Forderung eines weiteren Redners. Flexible Öffnungszeiten gehörten dazu.

„Wir haben jetzt ein Meinungsbild“, so Bürgermeister Dorfmeister abschließend. Es gelte jetzt die Arbeit in den Gremien aufzunehmen und zu einem Beschluss zu kommen. Dabei sehe er den Wille, dass es weiter gehe, als wichtigste Vorgabe. „Aufgeben wäre der falsche Weg“.

Alternativen zum Waldbad?

Südkurier vom 08. Januar 2004

Häusern/Höchenschwand – Eine Bürgerversammlung der Gemeinden Höchenschwand und Häusern zur Zukunft des Waldfreibades ist am Donnerstag, 15. Januar. Beginn ist um 19.30 Uhr im Kur- und Sporthaus in Häusern. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Berichte der Bürgermeister über die finanzielle Situation der Gemeinden. Vorstellung eines Sanierungskonzeptes für das Waldfreibad durch das Ingenieurbüro Bausenhart und Manzke, Freiburg. Vorstellung einer Studie für ein Naturerlebnisbad durch das Planungsbüro Hardy Gutmann. Ergebnisse der Umfrage zum Erhalt des Waldschwimmbades.

Geht das Bad baden?

Südkurier vom 14. November 2003

Die Zukunft des Waldfreibades Häusern/Höchenschwand bestimmte die Beratungen der Verbandsversammlung des „Zentrums für Sport, Freizeit, Bewegungs- und Erholungs-Therapie Häusern/-Höchenschwand“am Mittwochabend im Haus des Gastes in Höchenschwand.

Höchenschwand (sa) Die Sitzung wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden, Bürgermeister Thomas Kaiser von Häusern, geleitet. Die vergangene Badesaison war nach seinen Worten sehr erfreulich. Angesichts des besonders schönen und heißen Sommers war das Ergebnis so gut wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Doppelt so viele Personen wie im Vorjahr hätten das Bad besucht. Es seien 25566 Badegäste gezählt worden. Die höchste Besucherzahl mit 921 Badegästen wurde am 10. August registriert. Das Waldfreibad war vom 24. Mai bis zum 14. September an 114 Tagen geöffnet. Die durchschnittliche Besucherzahl bezogen auf die Öffnungszeit lag bei 224. Erstaunlicherweise wurden kaum mehr Saisonkarten verkauft als in früheren Jahren. Auch hatte man mit einem höheren Verkauf von Eintrittsgutscheinen gerechnet.

Alles in allem wurden 2003 32 Saisonkarten für Erwachsene, 16 Saisonkarten für Kinder, 22 Familienkarten und 212 Eintrittsgutscheine verkauft. Die Nettoeinnahmen lagen in diesem Jahr mit 43432,64 Euro weit über dem Haushaltsansatz von 25000 € . Im Vorjahr lagen die Nettoeinnahmen bei 20452,93 . Dennoch ergab sich für 2003 ein Jahresverlust in Höhe von 164288 , im Jahr 2002 waren es 177299, 2001 169345. Diese Zahlen wurden den Bürgern von Häusern und Höchenschwand mitgeteilt. Sie werden in die Beratung um die Zukunft des Bades mit einbezogen. Nicht die anstehenden Reparaturarbeiten stellten das große Problem dar, es sei der hohe Jahresverlust, der den finanziell schlecht gestellten Verbandsgemeinden zu schaffen mache.

Eine gemeinsame Bürgerversammlung Häusern-Höchenschwand zur Zukunft des Waldfreibades findet am Donnerstag, 15. Januar 2003 , um 19.30 Uhr im Kur- und Sporthaus Häusern statt. Auf der Tagesordnung stehen nach einer Frageviertelstunde für die Bürger Informationen über die finanzielle Situation der beiden Verbandsgemeinden und über den technischen Bereich des Bades. Es folgen Überlegungen über ein Naturerlebnisbad, über eine Privatisierung oder die Gründung eines Fördervereins. Daran werden Fachleute beteiligt sein. Nach allen Informationen wird es eine Bürgerbefragung geben.

Nachdem der bisherige Verbandsvorsitzende Bürgermeister Werner Rautenberg in den Ruhestand gegangen ist, war die Wahl seines Nachfolgers erforderlich. Einmütig wurde sein Amtsnachfolger Stefan Dorfmeister in das Amt gewählt. Der Häuserner Bürgermeister Thomas Kaiser wurde als stellvertretender Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Thomas Kaiser erinnerte daran, dass Werner Rautenberg das Amt des Verbandsvorsitzenden als Nachfolger von Altbürgermeister Alfons Huber am 1. Januar 1980 übernommen hat. Seitdem habe er die Geschicke des Bades wesentlich geleitet und die Hauptverantwortung getragen. Für die stets gute Zusammenarbeit und das vertrauensvolle und freundschaftliche Miteinander dankte Thomas Kaiser Werner Rautenberg. In Teamarbeit werden die Verbandsmitglieder als Abschiedsgeschenk eine Holzhütte für den Jagdhund bauen, den Altbürgermeister Werner Rautenberg sich im Frühjahr zulegen möchte. Laut Rautenberg kann das Bad nur erhalten werden, wenn Bürger und Fremdenverkehrsbetriebe dahinter stehen. Faire Gespräche seien wünschenswert. Zum Abschluss wünschte Werner Rautenberg : „Hoffen wir, dass das Bad nicht baden geht!“

Thomas Kaiser wies darauf hin, dass zur Vorbereitung der Bürgerversammlung Gespräche mit Fachleuten und Institutionen stattfinden. Es sei auch nicht so, dass Zuschüsse durch das Nichteinhalten von Terminen verlorengegangen seien. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gelte das zusagende Wort des Wirtschaftsministers auch noch für das Jahr 2005.

Verlust trotz Rekordbesuch

Südkurier vom 13. November 2003

Das höchstgelegene beheizte Freibad des Landes macht den Verantwortlichen nach wie vor Kopfzerbrechen.
Seit Jahren werden permanent satte Verluste in der Größenordnung von rund 150 000 Euro pro Jahr im Waldfreibad Höchenschwand-Häusern geschrieben – auch in der Super-Saison 2003 mit erheblich mehr Besuchern als erwartet. Ob das Bad gehalten oder ob vielleicht ein Natur-Bad neu gestaltet wird (mit erheblich geringeren Unterhaltskosten), soll mit mit einer Bürgerbefragung geklärt werden.

Zuschuss steht bereit

Südkurier vom 12. November 2003

Häusern (pdh) Bei seinem Besuch in Höchenschwand hatte Wirtschaftsminister Döring zugesagt, dass eine Sanierung des Freibades Häusern/Höchenschwand bezuschusst würde. Nach dem die Planung nicht vorlag, konnte der Zuschuss nicht fristgerecht zum 10. Oktober beantragt werden. Eine schriftliche Anfrage durch Bürgermeister Thomas Kaiser, auch stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Bad, wurde dahin gehend beantwortet, dass die Minister-Zusage auch noch im kommenden Jahr gelte. Es stünden 25 Prozent der förderfähigen Kosten zur Verfügung.

Frist ist abgelaufen

Südkurier vom 08. Oktober 2003

Häusern/Höchenschwand (pdh) Bei seinem Besuch in Höchenschwand hatte der Wirtschaftsminister des Landes, Walter Döring, zugesagt, einen Antrag der Gemeinden Häusern und Höchenschwand zur Sanierung des Waldfreibades wohlwollend zu behandeln. Frist für einen solchen Antrag wäre am 1. Oktober gewesen; es war jedoch nicht möglich, bis dahin entsprechende Planunterlagen und Kostenberechnungen vorzulegen. Die beiden Bürgermeister haben deshalb jetzt an Döring geschrieben und um eine Fristverlängerung bis ins kommende Jahr gebeten. Man hoffe, dass das Ministerwort auch im kommenden Jahr noch Gültigkeit habe, so der Häuserner Bürgermeister Thomas Kaiser. In Kürze wird der Zweckverband tagen, um weitere Schritte zu beraten. Die gemeinsame Bürgerversammlung soll noch dieses Jahr stattfinden.

Häusern stellt „Schieflage“ richtig

Südkurier vom 13. August 2003

Häusern (pdh) In der Diskussion um die Zukunft des gemeinsam betriebenen Waldfreibades Häusern-Höchenschwand sei der Gemeinderat von Häusern etwas „in Schieflage geraten“, so Bürgermeister Thomas Kaiser in der jüngsten Gemeinderatsitzung am Montagabend.

In der vorgehergehenden gemeinsamen Sitzung der Gemeinderatsgremien Häusern und Höchenschwand hatten sich die Gemeinderäte von Häusern mehrheitlich für die Untersuchung der Möglichkeit, das Bad in ein Naturbad umzuwandeln, ausgesprochen, der Gemeinderat Höchenschwand sprach sich dagegen aus.

Der Gemeinderat Häusern stehe voll hinter dem Bad, so Bürgermeister Kaiser in der Sitzung weiter. Dass das Häuserner Gremium für eine Schließung des jetzigen Bades und die Umwandlung zu einem Badesee sei, stimme so nicht. Der Gemeinderat habe lediglich mit einem Planungsauftrag prüfen lassen wollen, ob eine Umwandlung zum Natursee möglich sei und was es kostet.

Den Gemeinderäten aus Höchenschwand wurde in der Sitzung eine „Kehrtwendung“ in der Meinung vorgeworfen.

Weiterwursteln bis zum Schwur?

Südkurier vom 09. August 2003

Erholung im Waldfreibad Häusern-Höchenschwand. Finanziell sieht es für die Anlage allerdings nicht rosig aus, die bringt die Kämmerer ins Schwitzen.

Häusern-Höchenschwand (chk) Doch hängen über der Badeanstalt noch dunkle Wolken der Unsicherheit. Erst über den Winter, wenn die Sommerhitze wieder fort ist, werden Nägel mit Köpfen gemacht, was die Zukunft der Einrichtung angeht. Rund 180000 Euro Defizit fahren die beiden Kommunen pro Jahr ein mit ihrem interkommunalen Bad – für die klammen Gemeindekassen kaum mehr auf Dauer tragbar: Höchenschwand hat seit 1997 einen historischen Einbruch bei den Übernachtungszahlen erlebt, Häusern hat erhebliche Einbußen bei den Gewerbesteuereinnahmen hinzunehmen. Zudem lasten auch auf den Kuretats rote Zahlen: Häusern rechnet in diesem Jahr mit rund 143000 Euro, die im Tourismus-Eigenbetrieb fehlen, der höhere Nachbar mit 370000 Euro.

Da sind die Finanzmassen, die im Bad versickern, kein Pappenstiel: In Höchenschwand, das 60 Prozent des Verlustes zu tragen hat (rund 108000 Euro), macht das immerhin annähernd ein Drittel des Zuschussbedarfs im Kurbetrieb ist. In Häusern ist es gar rund die Hälfte. Hinzu kommt, dass das Bad über die Jahre marode geworden ist. Sorgenkind ist vor allem die Filteranlage, die ebenso erneuert werden müsste wie Rohre. Kostenvolumen: rund 600000 Euro. Zusätzlich wäre ein Technikraum zur Unterbringung der neuen Filterbehälter nötig, macht 300000 Euro, von einer Neufließung des Hauptbeckens ganz zu schweigen. So läppert sich der bereits 1992 kalkulierte Sanierungsbedarf rasch auf eine Million Euro zusammen, mithin Geld, das weder der Kämmerer in Höchenschwand noch sein Kollege in Häusern auf dem Konto hat.

Als jüngst die Gemeinderäte Häuserns und Höchenschwands darüber berieten, ob man in die Vorplanungsphase für die Umwandlung des Bads in einen Naturbadesee eintreten wolle, war das Meinungsbild denkbar gespalten: Die Räte aus Häusern waren dafür, die aus dem „Dorf am Himmel“ dagegen. Dass dies ein Indiz dafür ist, in Höchenschwand stünden die Zeichen auf Schließung – immerhin auch Diskussionsgegenstand -, weist Bürgermeister Werner Rautenberg zurück: Das weitere Vorgehen sei „noch völlig offen“.Gleichwohl räumt er ein, dass seine Gemeinde, anders als Häusern, für einen Naturweiher eher wenig übrig hat.

Grund: Die Erfahrung der vergangenen Sommer lehre, dass die Temperaturen zu niedrig seien, als dass ein Badesee mit wohlig warmem Wasser die Besuchermassen werde locken können.

Sein Häuserner Amtskollege Thomas Kaiser hat sich dagegen bereits zureichend für die See-Lösung erwärmt. Sein Argument: Das naturnahe Erlebnisbad würde einmalig rund 950000 Euro kosten und wäre aus Tourismusmitteln zu 50 Prozent prinzipiell zuschussfähig. Nimmt man das jährliche Defizit hinzu und bedenkt, dass Kosten für Technik, Chemie im Badewasser und Gebäudeunterhalt wegfallen, wären die bei den Gemeinden verbleibenden Investitionskosten von rund 500000 Euro in wenigen Jahren amortisiert, rechnet Kaiser vor. Die Abwicklung des Bads schließt er aus: „Das wäre in Häusern nicht machbar“, fasst er das Stimmungsbild zusammen.

Bliebe die Möglichkeit einer Sanierung, die, wie erwähnt, rund eine Million Euro kosten würde – und damit ebenso viel wie ein Naturbadesee. Vom Aufpäppeln des bestehenden Bads hält Thomas Kaiser aber wenig, wie er einräumt: Dies ändere nichts am jährlichen Defizit.

Die Idee, den Einwohnern mit einem Bürgerentscheid die Zukunft des Waldfreibads in die Hände zu legen, wurde in den beiden Gemeinderäten wieder aufgegeben. Denn dabei bestünde die Gefahr, dass die beiden Gemeinden unterschiedlich abstimmen – und damit für die Dauer von drei Jahren, so lange, wie der Entscheid bindend ist, „alles Weitere blockiert wäre“, sagt Rautenberg. Nun will man mit dem moderateren Mittel der Bürgerbefragung herausfinden, was die Bürger wünschen. Zuvor soll eine Bürgerversammlung stattfinden, bei der auch die Modalitäten der Bürgerbefragung geklärt werden – und weitere Zahlen auf den Tisch kommen: Rautenberg zufolge soll eine mögliche Sanierung neu kalkuliert werden, um eine reelle Vergleichsbasis zur Badesee-Planung zu erhalten. Bis zum März 2004 werde dann unter Einschluss der Bürgerwünsche festgezurrt sein, was aus dem Freibad wird. Freilich könne man, wenn es dann keine einvernehmliche Lösung gibt, „auch so weiterwursteln wie bisher: Dann kommt’s zum Schwur, wenn eine größere Unterhaltungsinvestition ansteht“, meint Werner Rautenberg.

Unterdessen freut sich der Höchenschwander Bürgermeister, dass sich die Bürger emsig an der Diskussion um „ihr“ Bad beteiligen: Immer neue Ideen werden an die Rathäuser in der Waldshuter Straße und in der St. Fridolinstraße herangetragen. Wenn demnächst die Bürgerversammlung stattfindet, werden auch Beitrittserklärungen ausgelegt – für einen Förderverein.