Geht das Bad baden?

Südkurier vom 14. November 2003

Die Zukunft des Waldfreibades Häusern/Höchenschwand bestimmte die Beratungen der Verbandsversammlung des „Zentrums für Sport, Freizeit, Bewegungs- und Erholungs-Therapie Häusern/-Höchenschwand“am Mittwochabend im Haus des Gastes in Höchenschwand.

Höchenschwand (sa) Die Sitzung wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden, Bürgermeister Thomas Kaiser von Häusern, geleitet. Die vergangene Badesaison war nach seinen Worten sehr erfreulich. Angesichts des besonders schönen und heißen Sommers war das Ergebnis so gut wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Doppelt so viele Personen wie im Vorjahr hätten das Bad besucht. Es seien 25566 Badegäste gezählt worden. Die höchste Besucherzahl mit 921 Badegästen wurde am 10. August registriert. Das Waldfreibad war vom 24. Mai bis zum 14. September an 114 Tagen geöffnet. Die durchschnittliche Besucherzahl bezogen auf die Öffnungszeit lag bei 224. Erstaunlicherweise wurden kaum mehr Saisonkarten verkauft als in früheren Jahren. Auch hatte man mit einem höheren Verkauf von Eintrittsgutscheinen gerechnet.

Alles in allem wurden 2003 32 Saisonkarten für Erwachsene, 16 Saisonkarten für Kinder, 22 Familienkarten und 212 Eintrittsgutscheine verkauft. Die Nettoeinnahmen lagen in diesem Jahr mit 43432,64 Euro weit über dem Haushaltsansatz von 25000 € . Im Vorjahr lagen die Nettoeinnahmen bei 20452,93 . Dennoch ergab sich für 2003 ein Jahresverlust in Höhe von 164288 , im Jahr 2002 waren es 177299, 2001 169345. Diese Zahlen wurden den Bürgern von Häusern und Höchenschwand mitgeteilt. Sie werden in die Beratung um die Zukunft des Bades mit einbezogen. Nicht die anstehenden Reparaturarbeiten stellten das große Problem dar, es sei der hohe Jahresverlust, der den finanziell schlecht gestellten Verbandsgemeinden zu schaffen mache.

Eine gemeinsame Bürgerversammlung Häusern-Höchenschwand zur Zukunft des Waldfreibades findet am Donnerstag, 15. Januar 2003 , um 19.30 Uhr im Kur- und Sporthaus Häusern statt. Auf der Tagesordnung stehen nach einer Frageviertelstunde für die Bürger Informationen über die finanzielle Situation der beiden Verbandsgemeinden und über den technischen Bereich des Bades. Es folgen Überlegungen über ein Naturerlebnisbad, über eine Privatisierung oder die Gründung eines Fördervereins. Daran werden Fachleute beteiligt sein. Nach allen Informationen wird es eine Bürgerbefragung geben.

Nachdem der bisherige Verbandsvorsitzende Bürgermeister Werner Rautenberg in den Ruhestand gegangen ist, war die Wahl seines Nachfolgers erforderlich. Einmütig wurde sein Amtsnachfolger Stefan Dorfmeister in das Amt gewählt. Der Häuserner Bürgermeister Thomas Kaiser wurde als stellvertretender Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Thomas Kaiser erinnerte daran, dass Werner Rautenberg das Amt des Verbandsvorsitzenden als Nachfolger von Altbürgermeister Alfons Huber am 1. Januar 1980 übernommen hat. Seitdem habe er die Geschicke des Bades wesentlich geleitet und die Hauptverantwortung getragen. Für die stets gute Zusammenarbeit und das vertrauensvolle und freundschaftliche Miteinander dankte Thomas Kaiser Werner Rautenberg. In Teamarbeit werden die Verbandsmitglieder als Abschiedsgeschenk eine Holzhütte für den Jagdhund bauen, den Altbürgermeister Werner Rautenberg sich im Frühjahr zulegen möchte. Laut Rautenberg kann das Bad nur erhalten werden, wenn Bürger und Fremdenverkehrsbetriebe dahinter stehen. Faire Gespräche seien wünschenswert. Zum Abschluss wünschte Werner Rautenberg : „Hoffen wir, dass das Bad nicht baden geht!“

Thomas Kaiser wies darauf hin, dass zur Vorbereitung der Bürgerversammlung Gespräche mit Fachleuten und Institutionen stattfinden. Es sei auch nicht so, dass Zuschüsse durch das Nichteinhalten von Terminen verlorengegangen seien. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gelte das zusagende Wort des Wirtschaftsministers auch noch für das Jahr 2005.