BZ-INTERVIEW mit Schwimmmeister Olaf Döhring über seine Aufgaben im Waldfreibad Höchenschwand/Häusern.
(Aritkel von Cornelia Liebwein, veröffentlicht in der Badischen Zeitung vom 22.6.2019)
HÖCHENSCHWAND/HÄUSERN. Dass die Badegäste die Hektik des Alltags an der Kasse abgeben, um sportliche, aber auch entspannte Stunden im Waldfreibad Höchenschwand/Häusern genießen zu können, ist das Bestreben des Schwimmmeisters Olaf Döhring. Dieses Jahr ist es die 20. Saison, in der er über die Sicherheit der Gäste wacht. Cornelia Liebwein wollte mehr von ihm über seinen Arbeitsalltag wissen.
BZ: Herr Döhring, wie ist die Badesaison angelaufen?
Olaf Döhring: Bedingt durch das wechselhafte Wetter ist sie nur mäßig angelaufen. Beim Übergang vom regnerischen zum sonnigen Wetter brauchen die Gäste die ersten Tage einen Anlauf von ein bis zwei Tagen, um sich für einen Aufenthalt im Bad zu entscheiden. Das heißt, bei solch einem Wetter wie jetzt, haben wir mit jedem Tag eine Steigerung der Besucherzahlen. Das habe ich extrem an den Besucherzahlen von vorgestern und gestern gesehen. Vorgestern waren es 250 Gäste und gestern über 600. Wir haben noch nicht ganz vier Wochen geöffnet und inzwischen haben mehr als 3000 Leute unser Bad besucht. Das ist nicht schlecht, besser kann es natürlich immer sein.
BZ: Woher kommen die Gäste?
Döhring: Viele Leute kommen nicht nur von der näheren Umgebung, sondern auch von weiter her. Was sich auch bemerkbar macht, ist, dass das Freibad in Tiengen geschlossen ist. Das ist wiederum für uns positiv. Es sind viele Tiengener, die hierherkommen. Die, die das Bad einmal besucht haben, kommen immer wieder. Zum Beispiel eine 86-jährige einstige Lehrerin, die beim zweiten Besuch gleich eine Jahreskarte gekauft hat.
BZ: Haben Sie Unterstützung, was personelle Kräfte anbelangt?
Döhring: Am Wochenende bis zu den Schulferien unterstützen mich von 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr bei der Beckenaufsicht die Mitglieder der DLRG Ortsgruppe St. Blasien. Ist unter der Woche Bedarf, organisiert der Vorsitzende der DLRG, Martin Huber, weitere Helfer.
BZ: Helfen die Rettungsschwimmer auch in den Sommerferien?
Döhring: Sie unterstützen mich bis zu den Sommerferien. In den Sommerferien habe ich meistens Ferienjobber, da helfen mir zwei gute Leute bereits seit sechs Jahren, was für mich eine Entlastung ist.
BZ: Was für eine Qualifikation sollten Ferienjobber mitbringen?
Döhring: Sie sollten mindestens 15 Jahre alt sein und Spaß an der Arbeit rund um das Schwimmbad haben. Es ist nicht nur die Beckenaufsicht, es sind vielfältige Arbeiten, die anfallen, vor allem auch Reinigungs- und Aufräumarbeiten. Ich habe auch schon Ferienjobber beschäftigt, deren Motivation nicht für die vorhandene Arbeit gereicht hat.
BZ: Müssen die Ferienjobber auch retten können?
Döhring: Nein, das müssen sie nicht, sie werden aber in den Ablauf der Rettungskette eingewiesen. Doch die volle Verantwortung liegt bei mir. Auch wenn die Rettungsschwimmer unterstützend hier sind. Deren Anwesenheit entlastet mich, aber wenn was passiert, bin ich der alleinige Verantwortliche.
BZ: Also haben Sie keine Probleme mit Personal?
Döhring: Das ist wetterabhängig. Das heißt, wenn es längere Zeit heiß ist, könnte ich zwei Leute zusätzlich gebrauchen. Auch wenn es heiß ist und dementsprechend das Bad frequentiert ist, muss die Beckenaufsicht, die Sauberkeit, eine gepflegte Außenanlage und eine gute Beckenwasserqualität gewährleistet sein.
BZ: Haben Sie es ruhiger, wenn das Wetter schlecht ist?
Döhring: Auch bei schlechtem Wetter nutzen viele Schwimmer das Angebot ihre Bahnen ziehen zu können. Da bei schlechtem Wetter allerdings weniger Menschen kommen, übernehme ich auch die Funktion eines Hausmeisters zu meinem Beruf des Schwimmmeisters. Daher ist es nicht nur der Badebetrieb, es ist auch die Außenlage in einem weitläufigen Gelände, aber auch das große Gebäude und die alte anspruchsvolle Technik, die ich auf Vordermann halte.
BZ: Die Leute, die hierher kommen haben Urlaub oder genießen die Freizeit. Wo macht ein Schwimmmeister Urlaub?
Döhring: In wärmeren Gefilden, damit ich auch schönes Wetter genießen kann. In der Sommersaison heißt es ja für mich, je heißer es ist, umso stressiger.