Gemeinden über Badverkauf einig

Badische Zeitung vom 18. Juni 2005
VON UNSEREM MITARBEITER LOTHAR KÖPFER

Straßenunterhalt wird von beiden Kommunen getragen

HÖCHENSCHWAND. Der Verkauf des Waldfreibades an den Verein „Freunde des Waldfreibades“ ist nun unter Dach und Fach. Nach eingehender Diskussion stimmte auch der Zweckverband „Zentrum für Sport, Freizeit, Bewegungs- und Erholungs-Therapie Häusern/Höchenschwand“ dem Verkauf zu. Weiter wurde beschlossen, dass die Gemeinde Häusern das Waldgrundstück kaufen kann. Zugestimmt wurde auch der Auflösung des Zweckverbandes. Vorab galt es für die Verbandsversammlung, noch einige Hürden aus dem Weg zu räumen.

Verbandsvorsitzender Stefan Dorfmeister, Bürgermeister von Höchenschwand, begrüßte im Haus des Gastes seinen Amtskollegen aus Häusern, Thomas Kaiser, die Mitglieder des Gemeinderates beider Gemeinden, die Vereinsmitglieder und H. Schmidt vom Kommunalamt des Landratsamtes Waldshut. Zum Verkauf des Waldfreibades gab Dorfmeister einige Erläuterungen. Höchenschwand und Häusern hätten vom Kommunalamt wegen der Verlustzuweisungen aus dem Waldfreibad immer wieder mahnende Hinweise bekommen. In Höchenschwand betrug im vergangenen Jahr der Verlust aus dem Kurbetrieb rund 389 000 Euro. In beiden Gemeinden war man sich darüber im Klaren, dass wegen des Schwimmbades nach einer anderen Lösung gesucht werden musste. So gründete sich erfreulicherweise eine Bürgerinitiative, die sich dem Fortbestand des Waldfreibades annahm. Aktuell hat der Verein „Freunde des Waldfreibades“ einen Mitgliederstand von 230 Personen.

Im Gemeinderat war man darüber froh und setzte alles daran, den Verein zu unterstützen. Einig war man sich im Gemeinderat Höchenschwand, den Verein in den nächsten vier Jahren mit einem Beitrag von jährlich 50 000 Euro zu unterstützen und nach dem Verkauf des Waldfreibades den Zweckverband aufzulösen. Zur Verwaltung des vorhandenen Waldgrundstückes bestünde keine Notwendigkeit für einen Zweckverband.

Nach dem Verkauf des Freibades gehört der restliche Wald zu 60 Prozent der Gemeinde Höchenschwand und zu 40 Prozent der Gemeinde Häusern. Von der Gemeinde Häusern wurde der Vorschlag unterbreitet, den 60-prozentigen Anteil zu erwerben, da in Häusern die Waldflurbereinigung in Angriff genommen wurde.

Nicht eindeutig geklärt war jedoch der Unterhalt der Straße von der Bundesstraße 500 bis zum Waldfreibad. Stefan Dorfmeister vertrat die Auffassung, dass im Rahmen der Verbandsversammlung hier eine Lösung gefunden werden müsse und danach der Zweckverband zum 30. September aufgelöst werden kann.

Thomas Kaiser meinte, man solle in die Zukunft blicken. Auch im Gemeinderat von Häusern wurde von Anfang an die Meinung vertreten, dass das Waldfreibad gerettet werden müsse. So wurde dann in Häusern der Verein ins Leben gerufen und Eingeständnisse im Hinblick auf einen finanziellen Beitrag gemacht um den Fortbestand zu sichern. Die Auflösung des Zweckverbandes sah Kaiser eher als Problem an. Seiner Meinung nach sollte der Zweckverband nicht aufgelöst werden, vielmehr sollte er „ruhen“. Die Gemeinde Häusern bekundete ihr Interesse an der gesamten Fläche und war bereit, für die Fläche der Gemeinde Höchen~ schwand einen Betrag von 15000 Euro zu bezahlen.

Wegen der Aufteilung der Unterhaltskosten für die Straße zum Schwimmbad gab es unterschiedliche Meinungen. In der Verbandsversammlung gab es eine Diskussion, die dann zu einer Unterbrechung führte. Diese Unterbrechung nutzte Bürgermeister Kaiser um sich mit seinem Gemeinderat zu beraten.

Danach ließ sich Kaiser auf einen Kompromiss ein. Die Auflösung des Zweckverbandes zum 30. September wurde beschlossen. Die Gemeinde Häusern übernimmt das Waldgrundstück und bezahlt 15000 Euro. Zu gleichen Teilen werden die Unterhaltskosten für die Zufahrtsstraße und den Parkplatz übernommen. Die Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.