Südkurier vom 10. März 2006
Raum St. Blasien – Noch einen großen Einsatz hatte die Feuerwehr St. Blasien am Mittwoch. Um 18 Uhr wurde die Abteilung mit 30 Mann zur einer technischen Hilfeleistung alarmiert. An mehreren Stellen im Stadtgebiet und auf den angrenzenden Landstraßen staute sich das Oberflächenwasser so hoch, dass die Wehrmänner die Abflussschächte frei machen mussten.
Insgesamt gab es 15 Einsatzorte. Zunächst erkundete Stadtkommandant Clemens Huber mit seinem Stellvertreter Andreas Baumgartner die Stadt. Überall dort, wo das Wasser mehr als zehn Zentimeter hoch stand, wurde dann ein Fahrzeug mit fünf bis sieben Mann Besatzung hinbeordert. Meistens reichte es schon, die Gullys vom eingeschwemmten Schnee zu befreien und das Wasser lief ab. Von der Polizei gerufen wurde die Wehr zur Kugelrainbrücke und zur Menzenschwander Brücke. Auch hier stand das Wasser hoch auf der Straße. Mit Hilfe des städtischen Radlagers wurden Löcher ins Schneebord gemacht und das Wasser konnte abfließen. Auch vor dem Dom hatte sich ein See gebildet, wie an elf weiteren Stellen im Stadtgebiet. Nach rund dreistündiger Arbeit konnte die Wehr wieder ins Gerätehaus einrücken. Am Donnerstag kontrollierte Kommandanr Huber nochmals das Stadtgebiet.
Feuerwehrleute aus Häusern und Höchenschwand waren am Mittwoch Nachmittag zum Einsatz ins Waldfreibad gerufen worden Die schwere Schneelast bedrohte die Stabilität des Flachdaches. An den hölzernen Leimbindern der Dachkonstruktion konnte man deutliche „Durchhänger“ sehen, an den Stützen traten erste Risse auf. Die Feuerwehrleute schaufelten in harter Handarbeit den Schnee vom Dach, andere bauten im Inneren zusätzliche Stützen auf, um das Dach zu halten.
Aufgrund der starken Schneefälle in den letzten Tagen wurde die Ibacher Feuerwehr und die Zimmereien aus der Umgebung zum Abschaufeln zahlreicher Dächer gerufen. „Im Durchschnitt lagen bis zu zwei Meter Schnee auf den Dächern“, so Vize-Kommandant Joachim Strittmatter. Die Feuerwehr Ibach war so stark beansprucht, dass man am Sonntag Unterstützung von der Feuerwehr aus Todtmoos erhielt.
Durch den einsetzenden Regen kann sich die Lage noch einmal verschärfen, da auf vielen Dächern noch Schnee liegt, der zusammen mit dem Regen für erhebliche Lasten sorgen wird. In diesem Zusammenhang bittet die Feuerwehr alle Hausbesitzer ihre Dächer eventuell von einem Statiker oder Zimmermeister überprüfen zu lassen und gegebenenfalls von der Schneelast zu befreien.
Die Feuerwehrleute aus Häusern waren mehrmals im Einsatz bei der Schneebekämpfung. Nach dem Abschaufeln des Schmidt’s Markt-Daches stand das Café Gretel an der Fridolinsstraße an. Die Lagerhalle des Getränkemarktes Ebner und das Flachdach des neuen Anbaues im Häuserner Kindergarten folgten. Eine Schneehöhe von rund 1,80 Meter auf einer Gesamtfläche von 120 Quadratmetern schaufelte die 20-köpfige Mannschaft der Feuerwehr am Dienstagabend frei.