Südkurier vom 15. September 2015
Das Waldfreibad verbucht in dieser Saison so viele Badegäste wie noch nie. Der Förderverein muss eine neue Regelanlage für Chlor anschaffen.
Das Waldfreibad Häusern/Höchenschwand beendete am Sonntag die Freibadsaison. Nach einem heißen Sommer zählt das Schwimmbadteam 30 000 Besucher. Badefans konnten viele schöne Tage genießen und sich im Wasser abkühlen. Das Saisonfazit von Rainer Schwinkendorf, Vorsitzender des Vereins Freunde des Waldfreibades fällt uneingeschränkt positiv aus. „Es war eine ganz ruhige Saison“, sagt Schwinkendorf.
Wobei sich das allerdings kaum auf den Besuch des Bades beziehen kann. Denn der brach in diesem Jahr dank der lang anhaltenden Sommerhitze, die sogar auf 971 Metern über dem Meeresspiegel für Temperaturen von mehr als 30 Grad sorgte, alle Rekorde. In der ersten Juliwoche besuchten fast 7000 Gäste das Bad, allein am Sonntag, 5. Juli, kamen 2200 Besucher. Der bisherige Rekord lag bei 1800 Besuchern an einem Tag. Der Juli 2015 war auch der beste Monat in der Geschichte des Bades, verrät Rainer Schwinkendorf. Mehr als 15 000 Gäste kamen zum Schwimmen.
„Der Juli ist allgemein am besten besucht, da hat Deutschland Ferien“, blickt Schwinkendorf auf die Statistik. Die bisher besten Besucherzahlen habe das Bad in den vergangenen Jahren einmal in einem Juli und einmal in einem August erreicht. Zu erwarten war der diesjährige Rekord nicht, zumal mit 258 Saisonkarten im Vorverkauf weniger abgesetzt worden waren als im Vorjahr. Das lag, so vermutet der Vorsitzende des Fördervereins, wohl an dem schlechten Wetter des vergangenen Sommers, in dem sich die Investition für viele potenzielle Badegäste nicht gelohnt hatte. Bei der großen Hitze gingen aber trotzdem in diesem Sommer viele Menschen ins Bad, dann eben per Einzeleintritt. „Wir sind finanziell zufrieden, Geld verdienen wir mit den Einzelzahlern“, sagt Rainer Schwinkendorf.
Ruhig verlief die Saison allerdings in anderer Hinsicht. Zur Erleichterung von Schwimmmeister Olaf Döhring gab es keine Unfälle, auch von anderen Zwischenfällen, wie etwa Streitereien zwischen Badegästen, blieb das Bad verschont. Als besonders erfreuliches Ereignis dieser Saison nennt Rainer Schwinkendorf auf Nachfrage daher auch die Zufriedenheit der Badegäste, die immer wieder geäußert worden sei. Und überfüllt, das betont er, sei das Bad nicht gewesen: „Wir haben für noch mehr Leute Platz“.
Seit Montag sind die Becken und die Liegewiese im Winterschlaf. Nun geht das Grübeln für die Engagierten vom Förderverein erst richtig los: Die alte Regelanlage, die eigentlich automatisch für die Dosierung des Chlors im Wasser sorgen sollte, zeigte in diesem Sommer Schwächen. Bademeister Olaf Döhring musste häufig von Hand die Dosierung übernehmen. Für die Mitte der 1980er Jahre angeschaffte Anlage – „damals der Mercedes unter den Anlagen“, wie Schwinkendorf betont – gibt es keine Ersatzteile mehr. Außerdem habe sich die Technik weiterentwickelt. Also heißt es in diesem Herbst und Winter recherchieren und Kostenvoranschläge einholen, damit in der kommenden Saison wieder eine zuverlässige Automatik hinter den Kulissen für die Wasserqualität sorgt und den Schwimmmeister entlastet. „Es muss ja nicht wieder ein Mercedes sein“, sagt Schwinkendorf augenzwinkernd, eine solide Mittelklasse täte es auch.